Ölkreislauf NX650, XR650L, SLR650, FMX650
Um die umständliche Ölstandskontrolle zu verstehen kommt man nicht umhin, einen Blick auf das Ölversorgungssystem zu werfen.
Die Details dazu wurden im alten Domi Forum heiß diskutiert (z.B. ob das checkvalve ein Überdruck oder ein Rückschlagventil ist) sind aber an dieser Stelle nicht relevant.
Wichtig zu wissen ist, das die Ölpumpe zwei Kammern und zwei Rotorensätze hat - Teilpumpe A, die den Rahmentank füllt, ist deutlich stärker (dickerer Rotor, siehe Bild unten) als Pumpe B (schmälerer Rotor), die Zylinderkopf (und Getriebe/Pleuel) versorgt. In der Theorie sollte also alles, was sich oberhalb des Ansaugrohrs befindet, sofort in den Rahmentank gepumpt werden. Damit wären im Betrieb ca 0,5l im Motorengehäuse und ca 1,5l im Rahmentank - soweit die Theorie.
In der Praxis kommt es jedoch zu teils gravierenden Ölmengenverschiebungen. Unbedenklich, jedoch bei der Ölstandskontrolle zu beachten ist, das beim Kaltstart das kalte, zähe Öl deutlich langsamer vom Zylinderkopf zurück in den Ölsumpf tropft – als Folge sinkt der Ölstand im Rahmentank deutlich.
Deutlich gravierendere Folgen kann es haben, wenn bei laufenden Motor der Ölstand im Rahmentank absackt (wetsumping) - was ja eigentlich nicht passieren dürfte, da ja Teilpumpe A viel stärker ist.