Roadster Umbau - seit 2017

Neben dem Fahrverhalten war ich auch mit der Farbgestaltung nicht zufrieden  - die einzig zulässige Farbe für eine Domi ist halt doch schwarz. Vom Lenker mal abgesehen, weshalb ich einen höheren Chromlenker ausprobierte. War aber nicht meins, weder von der Farbe noch von der Form her. Irgendwie fehlte mir aber auch noch der zündende Funken für die Farbgestaltung, bis ich über einen goldenen Tacho aus der Bucht stolperte – das war es, mir fehlte einfach das  BlingBling der originalen Dominator mit goldenem Lenker und Auspuffkappen.

Bei der Gelegenheit die schwarzen Kunststofflenkerschalter gegen welche aus Alu getauscht. Eigentlich mag ich diese kleinen Chromminitachos nicht (die man gefühlt an 99% aller Umbauten findet) – aber der ist ja auch golden. Und paßt perfekt zum originalen Lenker. Einziger Makel: die querstrebe. Es gibt zwar güldene Lenker, doch nur in matt eloxiert, was mir nicht gefällt.  Also doch wieder den originalen Lenker montiert  …. jaaaa, das ist es - BlingBling, ich brauche einfach mehr BlingBling. Auch der Goldtacho wurde zwecks Probefahren provisorisch montiert – da mußte dann später natürlich noch eine Lampe mit kleineren Tachoausschnitt her. Und noch eine Sache wurde im Herbst 2016 noch ausprobiert – die lange Batterie schaute unschön unter dem Seitendeckel hervor, also mal eine kleinere Lithiumbatterie montiert. Bei den Batterien ist die Domi etwas heikel, hier kann es bei schlapper Batterieleistung vorkommen, das der Anlasser noch munter wirbelt, aber für die Zündung nicht mehr genug Saft vorhanden ist (was dann häufig zu Startschwierigkeiten führt) - weshalb der Kickstarter der 88er Domi auch sinnvoll ist. Mit dieser Lithiumbatterie startete die Domi aber immer sicher. Damit stand auch der Verkleinerung des Batteriekastens nichts mehr im Weg.


So langsam nähern wir uns der Jetztzeit – für den Winter 2016/17 hatte ich mir ein Fahrwerks Tune-up vorgenommen.
Beim Oktoberfest ein 640 Wilbers gekauft, in schwarz – man gönnt sich ja sonst nix. Mal sehen, ob mit der einstellbaren Dämpfung das Hochgeschwindigkeitspendeln gemildert werden kann – aus diesem Grund wurde das Federbein auch mit nochmals 3mm weniger Hub bestellt. Damit verbleibt nur noch ca 10cm Federweg – gerne hätte ich noch tiefergelegt, aber ein Nierenschläger solls ja auch nicht werden. Zuerst wurde das Federbein allerdings falsch angefertigt – statt 23mm weniger Hub (wie angegeben) war das Federbein 23mm kürzer bei originalen Hub  - so hätte das viel zu weit durchfedern können.

Bei der Gelegenheit wurde auch die ganze Hinterhand überholt – und endlich kann ich ein Bild zeigen, das in keinem Umbaubericht fehlen darf: mit schwarz beschichteten Teilen. Ich bin kein besonderer Fan vom Kunststoffbeschichten von ganzen Rahmen, weil hinterher keine Toleranz mehr stimmt (zumindest bei Hondas). Schon bei zwei (Zinkgrund+Farbe) Schichten muss die Farbe runtergeschliffen werden, damit die Buchsen wieder passen. Mit Klacklack wird’s noch schlimmer. Die Schwinge/Umlenkung hat übrigens recht hochwertige Nadellager, die selten verschlissen sind.  Das Hinterrad war ja schon schwarz, dank der Beschichtung und der Edelstahlfelgen läßt es sich leicht reinigen – und das goldene Kettenrad mußte einfach sein. Noch den Durchfedertest mit dem neuen Schutzblech gemacht – paßt.


Auch die Gabel  bekam endlich neue Lenkkopflager und die Brücken wurden beschichtet. Im Zuge der Entscramblerisierung fielen die Faltenbälge weg. Die neuen Staubkappen sind bronzefarben, ein schöner und zum Konzept passender Farbtupfer.

Nach einigem Suchen habe ich einen Scheinwerfer mit einen kleinen Tachoauschnitt gefunden, von Marchal (nie zuvor gehört. Die Lenkeramaturen werden noch gestrahlt und in der Spülmaschine mattiert, damit sie zu den Lenkerschaltern passen. Und noch einen niedrigen Chromlenker besorgt. Und weil mir Chromlenker (oder golden eloxierte) nicht gefallen, wurde dieser vergoldet. Jaaaa, so gehört das bei einer Domi – auf dem Bild rechts oben zum Vergleich der originale Honda Lenker.

Bei der Farbgestaltung hatte ich mich ja für schwarz entschieden - aber ganz in schwarz ist langweilig. Bei den Victoria Lampenhaltern brachte mich schließlich die noch vorhandene Linierung auf die zündende Idee. Also wurden die Lampenhalter und das Harley Schutzblech zum Linierer geschickt, um mit dem Schleppinsel liniert zu werden - ganz wie in alten Zeiten. Das gibt zwar nicht so gestochen scharfe und gleichmäßige Linien wie beim Lackieren, gefällt mir aber wegen des Retrolooks besser. Das Typschild aus Messing habe ich mir gravieren lassen - ready zum Rollout.


Auch die Blinker mußten neu - eigentlich mag ich die kleinen TT600 Blinker, doch diese sind so miserabel verarbeitet, das sie ständig ausfallen. Deswegen wurden die Motogadget Pin montiert. Die sind tatsächlich zuverlässig und wirklich sehr klein – der Durchmesser ist kaum größer als von den Honda Blinkerhaltestangen (Bild links). Ein Problem dabei: bei dem Pin Blinker ist an den Kabeln ein Zylinder, der sinnigerweise nicht durch die üblichen M8 Blinkerhaltestangen passt. Also müssen die Kabel abgetrennt werden und nach dem Aufschrauben der Blinker wieder angelötet werden. Der Aufwand lohnt sich aber – weil die Pin sehr kurz sind ist so ein unerreicht kompaktes Heck möglich – der Abstand Blinkerglas-Blinkerglas ist mit 22cm fast schon stvzo konform (24cm). Auch vorne fehlen mit 30cm nur 2cm links und rechts – hoffe mal, der Prüfer drückt ein Auge zu, sonst lasse ich nach EG Recht eintragen . Die Blinkerstangen vorne sind von Honda Eierbecherblinkern (Bild links die beiden oberen Stangen) und müssen mit einem M8 Innengewinde versehen werden.


Die 88er Schalldämpfer wurden ja schon vor 11 Jahren flammgespritzt und hatten daher keinerlei Rost, nicht mal dort, wo die Farbe fehlt und das blanke Alu rausschaut, daher reichte eine Reinigung und eine erneute Lackierung mit Dupli Supertherm. Und die Auspuffkappen mussten wieder goldig und wurden daher wie der Lenker in 24k vergoldet.

Die glasperlgestrahlten Aluteile (Motordeckel, Handbremszylinder, Armaturen) wurden gleich in der Spülmaschine patiniert, was auch gleichzeitig ein hervorragender Oberflächenschutz ist. Als Schrauben kommen dann nicht die originalen Inbus, sondern  originale Honda M6 Schrauben mit kleinem M5 Kopf zum Einsatz. In Schwarz-olivgrün, das sieht aus wie brüniert und paßt daher bestens zum Vintage-look. Bei der Gelegenheit wurde auch der Ölschauschlauch gewechselt. Der alte war zwar weder verhärtet oder brüchig, doch war trübe geworden, was das Ablesen des Ölstands etwas erschwert. Nachwie vor habe ich noch keine zweite Custom Domi mit so einem Schlauch gesehen - dabei ist das mal kein Gadget, sondern praktisch eine Lebensversicherung für den Motor

Vor der neuen Saison sollte auch noch eine andere Sitzbank drauf.  Bedingt durch den steil aufragenden Heckrahmen haben die allermeiste Domi Umbauten eine Tank-Sitzbank Linie wie mit der Handkante eingeschlagen. Ohne Umschweißen des Heckrahmens ist das kaum zu umgehen - ich entschied mit daher für einen Kompromiss ala XT500 an, bei dem  der vordere Teil der Sitzbank waagrecht liegt und der hintere Teil dann der Linie des Heckrahmens folgt. Für den Boden nahm ich  5mm dickes Hart-PVC. Über einer Holzform werden mit dem Heißluftföhn zuerst die Kanten umgeschlagen. Die Form ist in drei Teile gesägt damit dann die zwei Knicke in der Sitzbank geformt werden können. Schließlich wurden M6 Einschlagmuttern eingeschweißt damit als Halter ein Flacheisen und die Gummipuffer befestigt werden können -  ab damit zum Sattler.

Endlich kam die Sitzbank zurück (Bild links) - auf den ersten Probefahrten zeigte der Tacho vom K-shop zeigte nur noch Müll an. Also musste doch ein Motogadget Tacho her.

Die Sache lief aber noch nicht ganz rund. Buchstäblich - ganz schön kantig, der Heidenau K67. Schon bei der Domi im normal Trimm führen kantig abgefahrene Hinterradreifen zu Unruhe vermute - deshalb Schluss mit Poser-Klötzchen-Reifen. Aufgezogen wurde der Conti Classicattack in 110/90-18 und 100/90-19 - z.Zt. das klebrigste, was der Markt hergibt. Nach ein paar Probefahrten  kommt dann natürlich vorne auch noch ein Conti drauf. Den K67 mag ich aber nachwievor wegen seiner Optik, auf meiner Bertha (Bild rechts unten im Hintergrund) bleibt er auch drauf - beim Gespann ist der eckige Querschnitt auch eher vorteilhaft.

Die ersten Fahrten liefen dann auch zur vollsten Zufriedenheit, endlich läuft die Domi wieder wie auf Schienen. Noch einen Gepäckträger montiert - und auf den Touren 2017 machte die Domi wieder Spass wie noch nie.