Das Lenkkopflager der Dominator zählt zu den Verschleissartikeln - fährt die Domi sich ungewohnt schwammig ist es meist mal wieder so weit. Zur Kontrolle die Domi aufbocken, so das sich die Gabel frei drehen läßt. Dann unten an der Gabel rucken - es darf kein Spiel spürbar sein. Ebenso muss sich die Gabel ohne Rastpunkte drehen lassen - ist dies nicht der Fall, darf man sich im Austausch der LKL üben.
Zum Austreiben der Lenkkopflagerschalen besorgt man sich am besten einen Rundstab aus Stahl - etwas länger ist günstig, weil man dann durch die Hebelwirkung nicht so schnell abrutscht - die Lagerschalen stehen nur wenig über.
Die Lagerschale auf der unteren Gabelbrücke bekommt man am schnellsten ab, wenn man die Schale vorsichtig mit der Flex an einer Stelle abflext - durch die Hitze lockert sie sich dann meist soweit, das man sie mit dem Meißel leicht austreiben kann.
Die untere Gabelbrücke besteht aus einem sehr groben Stahlguss und ist eigentlich immer angerostet.
Putz freundlich wäre eine Kunststoffbeschichtung, was aber nicht original aussieht, weil der dicke Kunststoffüberzug alles überdeckt. Alternativ (und günstiger) ist das selber lackieren. Dabei zuerst die Gabelbrücke mit z.B. Fertan behandeln und 1-2 Tage einwirken lassen - das ganze am besten in eine Tüte packen, damit das Fertan nicht austrocknet.
Danach das überschüssige Fertan abwaschen und dann kann lackiert werden, vorzugsweise mit dem originalen NH146M acurate silver. Nach dem Trocknen der Farbe kommt die Gabelbrücke für 24 Stunden in die Tiefkühltruhe. Das Lager wird auf maximal 100C° vorgewärmt, dann fällt es bei der frostgeschockten Gabelbrücke fast alleine in seinen Sitz. Etwas Fett auf dem Lenkkopfschaft ist hilfreich, außerdem kann es nicht schaden, ein zurecht geflextes Wasserrohr zur Hand zu haben. Damit lässt es sich etwas nachhelfen, sollte das Lager nicht ganz nach unten rutschen. Übrigens nicht die Dichtung unter dem Lager vergessen.
Beim Eintreiben der Lagerschalen in den Lenkkopf geht man ähnlich vor, also die Schalen 24 Stunden in der Tiefkühltruhe legen, einfetten und den Lenkkopf vorsichtig auf ca 100C° erhitzen. Zum Eintreiben eine Nuss nehmen, die etwas weniger Durchmesser als die Lagerschalter hat. Einfacher geht es mit so einen Eintreiber.
Es werden im Zubehör Lagersätze mit unterschiedlich großen Staubdichtungen verkauft, bei denen also eine nicht passt.
Nun kann die untere Gabelbrücke montiert werden. Die weitere Vorgehensweise hängt von den Lagern ab - Kugellager, auf das sich das Werkstatthandbuch bezieht, benötigen eine etwas andere Vorgehensweise. Bei den üblicherweise montierten Kegelrollenlagern wird die Nutmutter mit 1-2nm "angezogen" was kaum handfest ist.
Danach kommt die obere Gabelbrücke drauf und die obere Mutter wird mit 80-120nm angezogen - das Werkstatthandbuch der XL600R (die Kegelrollenlager hat) gibt hier keinen genaueren Wert an. In der Praxis bedeutet das, das das richtige Anzugmoments erreicht ist wenn an den Tauchrohren kein Spiel mehr spürbar ist, die Gabel aber trotzdem noch von alleine zur Seite dreht.