Setrap Ölkühler

(Text und Bilder von Wolf-Ingo)

Mein sonst stets bevorzugter Jagg-Ölkühler stand mir diesmal nicht zur Verfügung. Also musste ich mir etwas anderes einfallen lassen. Nach längerer Suche landete ich schließlich beim Pro Line Ölkühler Serie 1 von Setrab*. Den Schieber aus Aliminium-Blech (Bild links) habe ich selber gebaut, und zwar aus folgendem Grunde: hochkant an der Stelle montiert, wo die normalerweise die Mülltonne, Verzeihung: der Werkzeugbehälter sitzt, weisen die Leitungsanschlüsse des Kühlers waagerecht in Richtung Motorblock. Aus Gründen mangelndes Platzes kam der Einsatz eines Thermostats hier nicht infrage. Diese Funktion übernimmt der Alu-Schieber, der seinen Platz beim Kaltstart vor dem Kühler hat. Dort kann er bei gemäßigten mitteleuropäischen Temperaturen dauerhaft verbleiben (Bild links). Es war diffizile Millimeterarbeit, die Ölschläuche konfliktfrei an diversen störenden Motorradteilen vorbeizuführen. Manchmal kam eine Feile zum Einsatz. Geht’s nach Spanien oder auf die Dosenbahn, wird der Schieber vom Sattel aus nach oben gezogen und im Tankrucksack verstaut (Bild rechts). 

Die beiden zum Kühler führenden Ölleitungen auf der rechten Motorseite. Die eine Leitung in Krümmernähe ist durch einen Hitzeschutzschlauch geschützt. Bei montierter Bodenwanne sieht man von Kühler wenig; trotzdem funktioniert er prächtig. Ich habe seinerzeit auf der Fahrt von Oberfranken nach Freiburg auf der Autobahn A 81 den Schieber vor dem Kühler weggezogen. Außentemperatur: 22 Grad, Dauertempo 120 km/h. Die Öltemperatur hielt sich irgendwo bei 90 bis max. 95 Grad auf. Nach der Abfahrt von der A 81 geht es dann ja über die Bundesstraße abwärts zu Tal nach Freiburg. Ich war zu faul gewesen, den Schieber wieder aufzustecken und konnte im Laufe der Kilometer dann bemerken, wie die Öltemperatur kontinuierlich absank. Irgendwo bei 76 Grad blieb der Zeiger dann stehen. Das ist m.E. kein Problem. Einen noch leistungsfähigeren Ölkühler würde ich der Domi allerdings nicht unbedingt zumuten.