Fahrwerk NX650 überholen

Schon auf der Probefahrt fiel auf, das sich die Domi ungewohnt schwammig lenken liess und geradezu in die Kurven hineinfiel  - und tatsächlich hatte das Lenkkopflager Spiel und mußte daher erneuert werden. Wie üblich war  die untere Gabelbrücke angerostet - also wurde diese neulackiert und nicht pulverbeschichtet, um die originale, rauhe Gussoberfläche zu erhalten .

Der Lenker war in einem schlechten Zustand und glänzte nicht mehr schön - hier fand sich zum Glück noch ein besser erhaltener in meinem Lager. Ebenso wie eine geschlitzte Bremsleitung des ersten Baujahres . Und auch die originalen Bridgestone Reifen mußten unbedingt wieder aufgezogen werden.


Verbaut war an der Domi eine silberne  Stahlflex Bremsleitung - zwar zeitgenössisches Zubehör, aber eben nicht original. Neue Gummileitungen waren tatsächlich noch aufzutreiben - doch leider stellte sich heraus, das diese auch schon 30 Jahre alt sind, new old stock eben. Deswegen wurde doch aus Sicherheitsgründen wieder Stahlflex verbaut - mit schwarzer Ummantelung, damit es nicht so auffällt. Die alten Gummileitungen kommen dann halt einmal an eine Museums-Maschine dran.

An der Hinterfront gab es mehr zu tun. Die Schwinge war teilweise rostig und verkratzt, hier musste also neu lackiert werden, auch wenn die Schwingenaufkleber noch sehr gut erhalten waren. Zum Glück konnte ich die letzten Aufkleber auftreiben - vorher wurden sie noch eingescannt, damit sie reproduziert werden können.

Das montierte Kettenrad zeigte zwar kaum Verschleiß, war aber nicht original. Auch hier konnte ich das letzte originale 45er Kettenrad erwerben. Nur das originale Kettenrad hat einen Blechring, der bei einem Abspringen der Kette ein Verklemmen verhindern soll. Die Bremsscheibe des Hinterrades war zum Glück noch ok - hier Ersatz aufzutreiben wäre schwierig. Und auch hinten musste natürlich wieder ein grobstolliger Bridgestone drauf. Damit ist die Hinterhand fast 100% original - wenn man von der Stahlflexleitung absieht.