Umlenkung abschmieren

Umlenkung und Schwinge haben Nadellager, die sehr langlebig sind  - ein Glück, denn eins der sechs Lager in der exotischen Größe 17,5x24,5x22 mm kostet knapp 40€ - mal ganz abgesehen davon, das zum Auspressen eine hydraulische Presse nötig ist.


Man sollte also Schwinge und Umlenkung regelmäßig abschmieren - bei der  88er Dominator noch einfach, denn sie hatte bekanntlich Schmiernippel.  Aber auch hier gibt es Fallstricke. Zum einen sollte man es mit der Fettpresse nicht übertreiben - hier wurden die Dichtringe teilweise durch den Druck heraus gepresst.


Und das Lager des unteren Federbeinauges hat keinen Schmiernippel - die Buchse hat daher bei gebrauchten Umlenkungen fast immer Fressspuren. Ausgerechnet diese Buchse ist in den Ersatzteillisten nicht aufgeführt - zum Glück hat kann man die identische Buchse der Transalp mit der OEM Nummer 52464-MN9-000 verwenden (update 2020 - auch ausverkauft - siehe unten),.

Da auch die Umlenkung meist mehr oder weniger stark angerostet ist bietet sich eine Neulackierung an. Das beliebte Kunststoffbeschichten hat den Vorteil, das die Oberfläche glatter wird und sich so leichter sauber halten lässt. Vor dem nötigen Sandstrahlen sollte man die Dichtringe und Nadeln entfernen, alles gut entfetten und die Öffnungen mit Schrauben und Beilagscheiben verschließen, damit kein Strahlgut die Buchsen beschädigen kann.

Möchte man die originale, gussrauhe Oberfläche erhalten bietet sich die Behandlung mit einem Rostumwandler wie zum Beispiel Fertan an - danach kann mit Honda  NH146M accurate silver lackiert werden. Beim Zusammenbauen auch die Bolzen etwas einfetten (Gewinde auslassen) - sie rosten sonst gerne auf den Buchsen fest.


Zum Anziehen der Verbindungen unbedingt einen Drehmomentschlüssel verwenden  - die Muttern der Umlenkung sind mit 45nm und die Schwingenachse mit 110nm anzuziehen.


Update 2020 Buchsen Umlenkung NX650 RD02 & RD08

Inzwischen sind die nicht besonders teuren Buchsen der RD02/Transalp nicht mehr lieferbar, was beim Lager des Federbeins zum Problem wird. Der Grund für die Schmierungsprobleme dieses Lagers ist das hier bei der RD02 nur einfache, einlippige Staubdichtungen verbaut sind, wodurch das Fett innerhalb von wenigen Jahren ausgespült wird. Regelmäßige Abschmierung wird daher empfohlen - zum Beispiel beim Wechsel einer endlosen Kette.

Bei der RD08 ist das besser gelöst - hier sind ordentliche Wellendichtringe verbaut. Leider sind die RD08 Buchsen nicht für die RD02 verwendbar - der Durchmesser wurde auf 17mm verringert, wohl um handelsübliche Dichtringe verwenden zu können. Im NX650 Forum läuft daher ein Test einer nach gefertigten Buchse.